Obama, Merkel und die sexuelle Orientierung
Wann wird eine absolute Privatsache zum öffentlichen Skandal?
Seit bald fünf Jahren ist Barak Obama nicht mehr Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. In den letzten Wochen gibt es allerdings eine öffentliche Debatte über jahrzehntealte Briefe, in denen Obama gegenüber vormaligen Partnerinnen homosexuelle Neigungen andeutet. Bereits im Wahlkampfjahr 2008 behauptete Larry Sinclair auf einer längeren Pressekonferenz mit Obama 1999 Sex gehabt und Drogen konsumiert zu haben. Der Biograph David Garrow hat Obamas Schilderungen bereits 2017 ans Licht der Öffentlichkeit gebracht, als sein Buch ‘Rising Star: The Making of Barack Obama’ erschienen ist. Eine Diskussion über homosexuelle Neigungen Obamas gibt es allerdings erst jetzt wieder. Was die Sache noch pikanter macht, sind die seit längerer Zeit kursierenden Gerüchte, dass es sich bei Michelle Obama um eine Transfrau handeln könnte. Bilder, die Michelle Obama während einer Schwangerschaft zeigen, sind jedenfalls auf Anhieb nicht zu finden.
All das ist natürlich bis zum Vorliegen von Beweisen Spekulation und Privatsache von Barak und Michelle Obama. Allerdings bleiben die Eheleute Obama bis zu ihrem Ableben öffentliche Personen. Auch wenn es für prominente Politiker notwendig und legitim ist, ihr Privatleben gegenüber der Öffentlichkeit abzuschotten, darf man versuchen hinter die Kulissen zu blicken. Insbesondere dann, wenn die private Person Rückschlüsse auf die politische Person und politische Entscheidungen ermöglicht. Bisher liegen keine Erkenntnisse vor, dass Obama in der angedeuteten Konstellation falsche Entscheidungen getroffen haben könnte. Falls die wahre Natur von Michelle Obama vor der Öffentlichkeit geheim gehalten wurde, so muss das Ehepaar Obama das mit sich selbst ausmachen. Man wird Frau Obama selbstverständlich mit “sie” referenzieren, den das kommt ihrem Erscheinungsbild am nächsten und dürfte ihrer Präferenz entsprechen.
Merkel und die Botschafterin beim Heiligen Stuhl
Wie ist nun die Lage bei Angela Merkel? Zunächst sind da zwei Ehemänner. Es gibt den vormaligen Ehemann Ulrich Merkel dessen Name sie noch heute trägt. Als einer der Gründe für die Scheidung 1982 wird von einer Bekannten Angela Merkels Verzicht auf Kinder aus Karrieregründen genannt. Diese Behauptung ist insofern plausibel, als Ulrich Merkel im Rahmen einer zweiten sowohl Ehe Stiefvater als auch Vater wurde.
Seit Anfang der achtziger Jahre ist Merkel mit ihrem gegenwärtigen Ehemann Joachim Sauer bekannt. Sauer war Merkel auch bei ihrer Doktorarbeit behilflich, die sich trotz mediokrem Inhalt über zähe sieben Jahre hinzog. Über Sauer weiß man noch weit weniger als über Angela Merkel selbst. Auch ehemalige Institutskollegen, die im Hinblick auf Merkel noch einigermaßen auskunftsfreudig sind, haben über ihren ehemaligen Kollegen so verschwindend wenig zu sagen, dass man von einem Sprechverbot ausgehen muss.
Die am 30. Dezember 1998 standesamtlich geschlossene Ehe der beiden scheint noch so weit intakt zu sein, dass es regelmäßig für gemeinsame Urlaubsbilder reicht. Nach wie vor ist der renommierte Forscher im internationalen Wissenschaftsbetrieb unterwegs. Seit 2018 veröffentlicht die Wissenschaftlerin Laura Gagliardi von der Universität in Chicago Fotos auf denen sie und u. a. auch Joachim Sauer zu sehen ist. Ihr wird von der Boulevard-Presse unterstellt, dass sie sich über die wissenschaftliche Arbeit hinaus für Sauer interessiert - nichts genaues weiß man nicht. Aber offenbar gab es schon kurz nach Beginn von Merkels politischer Karriere die Vereinbarung, dass die beiden ihre beruflichen Interessen ohne größere Rücksichten aufeinander nachgehen.
Auch wenn Merkel fast drei Jahrzehnte lang ihre evidente feministische Ausrichtung gegenüber der Öffentlichkeit verborgen hat, geht aus einem von ihr verfassten Artikel des Jahre 1992 klar hervor, das sie eine Feministin ist. Dort definiert sie unverblümt einen weiblichen Machtanspruch, den sie auch in der DDR nicht verwirklicht sah:
„In den wirklich entscheidenden Gremien und Positionen in der alten DDR lag die Macht - wie eben auch in der Bundesrepublik Deutschland - bei den Männern. Dies wird sich ändern.“ - ‘Die Diskussion um das Abtreibungsrecht’, Angela Merkel, Transit - Europäische Review, 1992, S. 148
Die grundgesetzlich verankerte Gleichberechtigung von Mann und Frau reicht Merkel also nicht. Ihr geht es um Gleichstellung, die Merkel nach langem, aber eben nur taktischen Zögern, auch durch Quoten herstellen will. Statt Chancengleichheit geht es ihrem Feminismus um eine Art Erfolgsabo für Frauen.
Im Bergfried des Kanzleramts herrscht über vier Kanzlerschaften hinweg mit Angela Merkel, Beate Baumann und der vermutlich weniger bedeutenden Eva Christiansen ein feministisch ausgerichtetes Triumvirat. Mit Merkel und Baumann bildet ein seelenverwandtes Zwillingspaar den Nukleus der Berliner Regierungsmacht. Ganz nebenbei bemerkt: Das Triumvirat vom Kanzleramt kann sich in seiner Schlussbilanz die flächendeckende Einführung der Gruppenvergewaltigung in Deutschland ans Revers heften. Auch auf einen gewaltigen Anstieg von importierten partiarchalen Familienstrukturen mit unterdrücken Frauen und Mädchen, bis hin zu Kinderehen, dürfen die drei Damen stolz sein. Hier offenbart sich die ganze Widersprüchlichkeit der Toleranz- und Intoleranz westlicher Provenienz, die das Feindbild des bösen weißen Mannes pflegt und dessen Verfehlungen mit inquisitorischem Eifer ahndet. Täter mit dunkleren Pigmenten bekommen hingegen deutlichen Mengenrabatt.
Auch im weiteren Umfeld von Merkel dominieren die Frauen. Zunächst sind da die Milliardärinnen Friede Springer und Liz Mohn, die Merkel an den Lippen hängen. Die mediale Macht, die die zwei Konzernchefinnen für Merkel in die Waagschale werfen, dürfte mindesten 2005 entscheidend für Merkel Wahlsieg gewesen sein.
Auch in Merkels Kabinetten finden sich etliche Frauen, von denen Annette Schavan ihr deutlich am nächsten steht. Um die alleinstehende Schavan ranken sich während des Wettstreits mit Günther Öttinger um die Nachfolge von Ministerpräsident Teufel in Baden-Württemberg Gerüchte, sie würde Frauen präferieren. Schavan hat diese Behauptungen damals nicht zweifelsfrei dementiert. Eine klare Aussage wie “Das stimmt nicht.” gab es nicht. Schavan ist übrigens nicht die einzige alleinstehende Frau im Umfeld von Merkel, bei der man nicht genau weiß woran man ist.
Auch wenn Merkel und Schavan nur gute Freundinnen sind, was durch gemeinsame Urlaubsreisen evident ist, ergibt sich daraus ein mittlerer Skandal, der nie skandalisiert wird. Schavan wird nach dem Verlust ihres betrügerisch erworbenen Doktortitels und ihrem anschließendem Rücktritt als Ministerin am 8. September 2014 Botschafterin beim Heiligen Stuhl in Rom. Da sie direkt promoviert hat, verfügt sie über keinen akademischen Abschluss, der laut Bundesbeamtengesetz eine formale Voraussetzung für den höheren Dienst von Frau Botschafter ist. Der Skandal wird nie skandalisiert. Die Medien halten Wort.